Comics zeichnen lernen: Hier findest du alle Grundlagen - Schritt für Schritt - und wichtige Tipps für Anfänger. So zeichnest du deinen eigenen Comic!

Comics zeichnen lernen: Du willst deinen eigenen Comic zeichnen? Hier findest du alle Grundlagen Schritt für Schritt und wichtige Tipps für Anfänger in einem Tutorial!

Kaum ein anderes Medium ist unter Zeichnern und Kunstbegeisterten so beliebt wie Comics. Aber nicht nur Fans der Kunst an sich lieben die bunten Geschichten, auch in der breiten Bevölkerung finden Comics immer mehr anklang.

Besonders seit den erfolgreichen Verfilmungen von Marvel und DC sind Comic kein Randthema mehr und viele junge Menschen, aber auch immer mehr Erwachsene wollen mit dem Zeichnen, insbesondere mit dem Zeichnen von Comics anfangen. Wie Ihnen als blutiger Anfänger der Einstieg ins Zeichnen gelingt und welche Techniken du genau verinnerlichen sollst, um schneller zu lernen und erfolgreich einen Comic zu zeichnen zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Grundlagen

Comics übten schon immer auf viele Menschen eine große Faszination aus. Noch schöner als Comics zu lesen ist jedoch zu zeichnen. Viele setzen sich schnell an ihren Schreibtisch, um die ersten Bilder anzufertigen. Schnell wird jedoch klar, dass das Zeichnen von Comics gar nicht so schnell wie gedacht geht. Dies liegt daran, dass Comics recht komplex sind und einige Schritte beachtet werden müssen, damit aus einer spannenden Geschichte auch ein guter Comic werden kann. Hier folgen nun die besten Tipps, damit das Zeichnen von Comics schnell und professionell erlernt werden kann.

Um erfolgreich einen Comic zeichnen zu können ist es besonders wichtig die grundlegenden Techniken des Zeichnens zu beherrschen. Um zu wissen, welche der vielen Techniken für das Zeichnen von Comics besonders wichtig ist, schauen wir uns zunächst einmal an, aus welchen Teilen ein Comic besteht. Ein Comic besteht aus unterschiedlichen Panels (Einzelbildern), die in Reihenfolge die Geschichte in Bild und Text wiedergeben.

Weitere Schritt-für-Schritt-Tutorials findest du hier:

Wie ist ein Comic aufgebaut?

Auf einer Comic-Seite befinden sich meist zwischen 4 und 6 Panels (manche Zeichner benutzen auch gerne mehr als 6 Panels, dies ist aber eher selten). Wenn wir uns nun ein einzelnes Panel näher ansehen, fällt sofort auf, dass dies klassisch aus 3 Elementen besteht. Den Sprechblasen, den Charakteren und dem Hintergrund.

Beginnen wir unser Tutorial mit dem Hintergrund. Um einen guten Hintergrund zeichnen zu können, ist es zunächst einmal wichtig ein Verständnis von Perspektive und Räumlichkeit zu haben. Daher sollte jeder Anfänger sich zunächst im Zeichnen von Perspektiven üben.

Perspektive und Raum

Die Fluchtpunktperspektive ist die wohl bekannteste Art perspektivisch zu zeichnen. Hierbei musst du zunächst darauf achten, dass alle Linien in Ihrem Bild zu einem vorher festgelegten Punkt verlaufen (fluchten). Um diesen Fluchtpunkt zu finden, stelle dir einen Betrachter innerhalb Ihres Bildes vor.

Auf Augenhöhe des Betrachters zeichne zunächst eine Horizontlinie ein, die horizontal über das Bild verläuft. Auf dieser Linie befindet sich in der Blickrichtung des Betrachters der Fluchtpunkt. Wenn du diesen eingezeichnet hast, kannst du beginnen verschiedene Dinge in Ihren Hintergrund zu zeichnen (z. B. Gebäude). Achte darauf, dass alle Linien, die in die tiefe gehen, sich zum Fluchtpunkt hin ausrichten. Dadurch werden Dinge, welche sich weiter im hinten im Bildraum befinden auch automatisch im Rahmen der Fluchtlinien kleiner gezeichnet. Nutze dabei am Anfang Hilfslinien.

Zwei Fluchtpunkte

Bei dieser Methode befinden sich gleich zwei Fluchtpunkte auf der Horizontlinie, achte hierbei darauf, welche Objektlinien zu welchem Fluchtpunkt hin fluchten müssen.

Weitere Perspektiven

Je nachdem auf welcher Höhe die Horizontlinie sich befindet, wird noch zwischen unterschiedlichen Perspektiven unterschieden, besonders wichtig für Anfänger ist hierbei die Froschperspektive, bei der der Betrachter sehr klein ist und der Horizont sich weit unten befindet. Dadurch werden alle Objekte von unten betrachtet und gezeichnet. Umgekehrt ist es bei der Vogelperspektive, hierbei werden die Objekte von oben gesehen und der Horizont befindet sich weit über den Objekten.

Comicfiguren zeichnen

Wenn du das Zeichnen von perspektivischen Hintergründen gemeistert haben, ist es an der Zeit sich mit den Comicfiguren (Charakteren) zu beschäftigen.

Comic Figuren zeichnen

Anatomie der Charaktere

Wichtig beim Zeichnen von Comicfiguren ist ihre Anatomie. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob man Superhelden-Comic (Marvel, DC) oder klassische Comicfiguren zeichnen möchte.

Superhelden zeichnen

Die meisten klassischen Comichelden verfügen über starke Muskeln, die auch unter den Kostümen deutlich zu sehen sind. Um so etwas Zeichnen zu können ist es unerlässlich zumindest ein Grundwissen über den Aufbau eines menschlichen Körpers und dessen Muskeln zu haben. Hilfreich ist hier ebenfalls sich Bilder von Models, idealerweise von Nude-Models zu suchen und diese nachzuzeichnen.

Beginne dabei aber mit einfachen Formen. Zeichne ein Model mit einfachen Kreisen für Kopf, Hals, Brust und Bauch, Becken, Hände, Füße und kleineren Kreisen für die Gelenke. Gliedmaßen wie Arme und Beine am besten auch mit einfachen länglichen Wurstformen darstellen. Es geht zunächst einmal darum, dass du ein Gefühl für die Proportionen bekommst. Bist du darin geübt, füge nach und nach mehr Details hinzu.

Klassische Comicfiguren

Hier spielt die Anatomie ebenfalls eine große Rolle. Jedoch solltest du beim Zeichnen auf den Realismus verzichten und dich mehr der Abstraktion widmen. So sehen deine Charaktere schon eher nach einer Comicfigur aus.

In diesem Video zeigen wir dir, wie man ein klassisches Comic-Gesicht zeichnet.

Comic-Hände zeichnen

Wenn du die Hände deiner Figur zeichnen möchtest, wirst du als Anfänger schnell an deine Grenzen stoßen. Hände sind nicht immer einfach zu zeichnen.  Alle Grundlagen und Tipps für gelungene Comic-Hände findest du im Tutorial "Comic-Hände zeichnen".

Comic Hände

Comic-Gesichter zeichnen

In unserem Tutorial "Comic-Gesichter und Köpfe zeichnen" lernst du alles darüber, wie das Gesicht deiner Comicfigur aussehen soll.

Comic Gesichter und Köpfe

Schneller Lernen durch tägliches Training

Um schnell Fortschritt zu machen und erste Erfolgserlebnisse verzeichnen zu können ist es besonders wichtig täglich zu zeichnen. Dabei kommt es nicht darauf an besonders viel zu zeichnen, im Gegenteil am besten suchst du dir ein bestimmtes Thema aus, das du an diesem Tag üben willst.

Das Skizzenbuch: dein treuer Begleiter

Beginne ein Skizzenbuch zu führen. Durch das täglich Zeichnen in ein Skizzenbuch hast du die Möglichkeit nach einigen Wochen und Monaten des Übens einfach an den Anfang zurückzublättern. Du wirst sofort sehen, wie sehr sich deine Zeichnungen verbessert haben. Ein solches Skizzenbuch ist eine sehr große Motivationshilfe für angehende Comiczeichner. Aber nicht nur das, in deinem Skizzenbuch kannst du bereits früh Ideen zu Handlungen oder Charakteren sammeln. Vielleicht willst du ja auch einfach ein paar Panels skizzieren ohne das diese nach einiger Zeit verloren gehen.

Qualität der Zeichnungen verbessern

Das Besondere an Comics ist, dass diese sehr stark in ihrem Stil variieren können. Dies liegt daran, weil die Zeichner im Laufe der Zeit ihren ganz eigenen Stil finden. Zu Beginn kann es hilfreich sein, wenn zunächst einige Bilder einfach abgezeichnet werden. Auf diese Weise erhält der Anfänger ein erstes Gefühl für Formen und Schattierungen.

Im Anschluss können auf YouTube verschiedene Tutorials begutachtet werden. Bei diesen wird genau erklärt, wie einige Körperformen von Comicfiguren auszusehen haben. Ebenfalls gibt es Tipps und Tricks, mit denen das Zeichnen am Ende des Tages leichter fällt. So können zunächst Hilfslinien dafür sorgen, dass die einzelnen Teile der Figur ordentlich gezeichnet werden.

Es gibt ebenfalls verschiedene Tutorials, die sich mit unterschiedlichen Zeichenstilen auseinandersetzen. Sollte ein Zeichner lieber Manga-Figuren zeichnen, dann kann er dies auf YouTube ebenfalls lernen. Dort wird vor allem auf das Aussehen der Augen großen Wert gelegt, weshalb die einzelnen Tutorials genauer auf das Zeichnen und Colorieren von Manga-Figuren eingehen.

Die richtige Ausstattung kaufen

Die richtige Austattung und das passende Material sind für jeden Comic-Zeichner das Um und Auf seiner Arbeit.

Zunächst ist es wichtig, dass die richtigen Stifte für das Zeichnen gekauft werden. Zu den Basics zählt weißes Papier, welches etwas stabiler sein sollte, damit die Farbe nicht zu stark durchdrücken kann. Ebenfalls sollten Bleistifte in verschiedenen Stärken gekauft werden, da mit diesen zunächst die Grundzüge des Comics erstellt werden. Ein schwarzer Fineliner sorgt dafür, dass die vorgezeichneten Figuren gut ausgemalt werden können.

Anfänger sollten für die Farbe zu normalen Filzstiften greifen. Wer etwas geübter ist, der kann später auch Copic-Marker nehmen, da sich diese schichten lassen und somit ganz neue Effekte erzeugt werden können. Ein weiteres Muss ist eine kleine Puppe aus Holz. Diese lässt sich individuell in verschiedene Positionen bringen, sodass Körperstellungen exakt abgemalt werden können.

Ebenfalls sehr wichtig ist ein Lineal, mit welchem die einzelnen Comicframes voneinander getrennt werden können. Wer lieber digital arbeitet, der kann sich auch ein digitales Zeichenbrett zulegen. Zusätzlich sollte im Internet ein passendes Zeichenprogramm heruntergeladen werden.

Die Geschichte des Comics

Bevor es überhaupt an das Charakterdesign geht, muss die passende Geschichte entwickelt werden. Hierbei kann es wichtig sein, dass zunächst ein Setting erschaffen wird. Dies kann ganz unterschiedlich aussehen, wobei es immer darauf ankommt, welches Genre mit dem Comic bedient werden soll. Im Anschluss können die Charaktere entwickelt werden.

Sprechblasen zeichnen

Meistens gibt es in Geschichten einen Helden und einen Bösewicht. Der Held kann natürlich ein Einzelkämpfer sein, wobei die Geschichte spannender wird, wenn der Held noch Begleiter hat. Ebenfalls können in die Handlung immer wieder neue Figuren eingefügt werden. Wichtig ist es, den Figuren Namen zu geben und ihnen spezielle Charakterzüge zuzuordnen. Basierend auf diesen Schriften können das die Figuren gezeichnet werden. Manchmal kann es auch passieren, dass es während des Zeichnens neue Ideen gibt. Diese sollten ebenfalls immer wieder notiert werden, damit der Überblick am Ende nicht verloren geht.

Bei der Entwicklung der Geschichte muss nicht am Anfang angefangen werden, sondern die Geschichte kann auch erst ab der Mitte entwickelt werden. Je nachdem, welcher Part gerade am leichtesten fällt, sollte hier angefangen werden. Beim Zeichnen später muss jedoch ein komplettes Anfangskonzept vorliegen, damit der Comic auch nacheinander gezeichnet werden kann.

Die Unterteilung der Geschichte

Wer einen Comic zeichnet, der muss diesen auch ordentlich unterteilen können. Es reicht nicht aus, einfach nur Vierecke auf das Papier zu zeichnen und zu hoffen, dass dies am Ende gut aussieht. Manchmal kann es sich lohnen, ein Bild über mehrere Frames zu strecken. Ebenfalls kann es schön aussehen, wenn eine Zeichnung leicht über den anderen Frames liegt. Die Anordnung spielt hier eine große Rolle. Gerade für den Leser ist es wichtig, dass er besonders spannende Szenen gut präsentiert bekommt. Hierbei ist es auch wichtig, dass die Hintergründe gut gestaltet werden. Soll der Fokus auf den Hintergründen liegen, dann sollten diese auch kräftiger gezeichnet werden.

Liegt der Fokus mehr auf den Figuren, dann sollte der Hintergrund nur leicht angedeutet werden. Es kann sich deshalb lohnen, ein Grafikpad zu kaufen, denn digital lassen sich die Bilder um einiges leichter bearbeiten. Sehr wichtig bei der Unterteilung sind auch die Sprechblasen. Gerade bei diesen muss darauf geachtet werden, dass diese nicht mit zu viel Text gefüllt sind. Niemand liest gerne lange Romane, denn der Fokus sollte am Ende des Tages immer auf den Bildern liegen.

Ebenfalls sollte bei den Comics zu einer runden Schriftart gegriffen werden, die sich dem restlichen Stil gut anpasst. Sollte es doch einmal etwas mehr zu erzählen geben, dann kann es sich lohnen, wenn ein großes Bild gezeichnet wird und darunter dann der längere Text folgt. Für welche Variante sich der Zeichner auch entscheiden mag, mit der richtigen Komposition zieht der die Leser sofort in seinen Bann und sorgt dafür, dass diese auch lange am Ball bleiben und den Comic gerne weiterlesen möchten.

Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Comic zeichnen!

So zeichnet man beispielsweise einen lustigen Comic-Kopf: